Der Pfahl ist ein einzigartiges Quarzriff in Bayern und gilt als eine geologische Besonderheit. Die auffallende Gesteinsformation verläuft fast schnurgerade auf einer Länge von über 150 km, teilweise auch unterirdisch, von Fürholz bei Freyung im Bayerischen Wald, bis nach Schwarzenfeld in der Oberpfalz. Besonders ist, dass der Pfahl in Bayern nicht aus dem üblichen dunklen Granit besteht, sondern aus hellem, weißem Quarzgestein. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Regelungen zum Schutz des Geotops festgelegt, das vorher durch Rohstoffabbau genutzt und für den Straßenbau verwendet wurde. 1939 wurde der Pfahl in Bayern schließlich zum Naturschutzgebiet erklärt und wird seitdem mit strengster Sorgfalt vom Bayerischer Wald e. V. und der Stadt Viechtach gepflegt.
Der markanteste Ort am Pfahl in Bayern ist der „Große Pfahl“ bei Viechtach, wo man das weiße Quarzriff am besten sehen und bestaunen kann. Der Große Pfahl im Bayerischen Wald befindet sich direkt neben der B85 Richtung Cham, ca. 1 km nach der Abfahrt Viechtach an einem Parkplatz und ist von dort aus von Wanderern und Naturliebhabern zu erreichen.
Wie entstand der Pfahl in Niederbayern?
Der Pfahl im Bayerischen Wald entstand vor ca. 275 Millionen Jahren. Durch Risse in der Erdkruste konnte Kieselsäure in das Erdinnere gelangen. Beim Erkalten dieser Kieselsäure kristallisierte sich in einer Tiefe von bis zu 6 Kilometern dann der Quarz heraus, der über viele Millionen Jahre der Verwitterung widerstand. Dies hatte zur Folge hatte, dass die harten Quarzsteine vom Pfahl an die Oberfläche kamen und nun als markante, bis zu 120 Meter breite und 30 Meter hohe Felsmauer zu sehen sind.
Woraus besteht der Pfahl?
Die mächtige Gesteinsmauer des Pfahls im Bayer. Wald besteht überwiegend aus einem einzigen Material, dem milchigweißen Pfahlquarz. Dieses enthält zu 95 bis 98% Kieselsäure. Außerdem können noch, jedoch in weitaus geringerer Menge, die Mineralien Kaolinit und Serizit, sowie Flüssigkeitseinschlüsse festgestellt werden.
Natürlich ist der Pfahl bei Viechtach auch für Besucher zugänglich und lässt sich auf zwei bequemen Rundwanderwegen unterschiedlicher Länge (1km und 3km), sowie dem Pfahlwanderweg am besten erkunden. Hier erfahren Sie durch Infotafeln alles Wissenswerte zur Geologie und zur Tier- und Pflanzenwelt des Pfahls, wo zum Beispiel auch der sehr seltene Ameisenlöwe sein zuhause findet
Wanderungen rund um den Großen Pfahl
Der Pfahl lässt sich vor Ort naturnah entdecken: Ein Lehrpfad mit zwei Rundwegen und 12 Infotafeln führt durch dieses Naturschauspiel mit seinen weißen Felsenriffen, den tiefen Quarzbrüchen, den beweideten Pfahlheiden und lichten Wäldern. Zudem werden regelmäßig von Mai – Oktober geführte Wanderungen durch das Naturschutzgebiet angeboten, wobei auch Führungen durch den nahen Bienenlehrstand angeboten werden. Gruppenführungen sind auf Anfrage jederzeit möglich.
Pfahlrundweg
Länge: 8 km – Schwierigkeitsgrad: Leicht
Kurzbeschreibung: Tour rund um „Bayerns Geotop Nr. 1“, nicht nur für Naturliebhaber empfehlenswert, mit einzigartiger Flora und Fauna, altem Steinbruch und schönen Biotopen;v.a. im Westen Ruhe zur Entspannung und Genießen der Natur
Streckenverlauf: Parkplatz Großer Pfahl B 85 – Großer Pfahl (Nordseite) – Engelsdorf – Großer Pfahl (Südseite) – Viechtach
Sehenswert: Naturschutzgebiet Großer Pfahl, Abstecher zum Lehrbienenstand mögl.
Einkehr: Viechtach
Pfahlsteig
Länge: 2 km – Schwierigkeitsgrad: Leicht
Kurzbeschreibung: Der erlebnisreiche Steig verbindet das Viechtacher Stadtzentrum mit dem Quarzriff
Streckenverlauf: Stadtplatz – Schießl-/ Reger-/ Gartenstraße – Riedbachtal – Sporer-Quetsch – Großer Pfahl
Sehenswert: Museum Viechtach/ Regerstr. – wildromantisches Riedbachtal mit knorrigen Eichenwäldern/ Steg über Altarm des Riedbachs – Industriedenkmal Sporer-Quetsch (früher: Verarbeitung des im Quarzbruch abgebauten Pfahlgesteins) mit Naturweihern, Schauimkerstand, Streuobstwiesen, Tierweiden
Dauerausstellung „Drachenkamm & Krüppelkiefer - Der Pfahl im Bayerischen Wald“
In der Dauerausstellung finden Sie Interessantes und Wissenswertes rund um das Thema Pfahl: Landschaft und Lebensräume, Tiere und Pflanzen, Entstehungs- und Nutzungsgeschichte, Pfahl-Sage, Burgen und Schlösser oder eine Steinbruch-Inszenierung. Große und kleine Naturfreunde können in der Experimentierwand „Pfahlgeheimnisse“ oder „den Mikrokosmos des Pfahl“ erforschen. Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung.
Das angegliederte Naturparkbüro bietet ein Bildungsprogramm mit Führungen, Vorträgen und Fortbildungen an.
Anschrift: Pfahl-Infostelle Naturpark Bayerischer Wald, Altes Rathaus Viechtach, Stadtplatz 1, Tel. 09942/904864
Tourist-Information Viechtach
Stadtplatz 1
94234 Viechtach
Tel. 09942/1661
Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Montag bis Freitag: 8-17 Uhr
Samstag: 10-13 Uhr
Sonntag (nur Juni bis September): 10-12 Uhr
November bis April: Montag bis Donnerstag: 8-17 Uhr
Freitag: 8-12 Uhr
Ostern und Weihnachten erweiterte
Öffnungszeiten
Dieses Freizeitthema wurde gefördert durch die EU und die Industrie- & Handelskammer in Passau sowie die Bayern-Wellness Hotels
Redaktioneller Hinweis: Informationen und Bilder wurden zusammengestellt durch die Werbeagentur Putzwerbung, Perlesreut - Tourismus Marketing Bayerischer Wald. Änderungen bzw. Aktualisierungen können eingereicht werden bei der Tourismuswerbung des Bayerwaldes in Bayern. Trotz sorgfältiger Redaktion können wir keine Gewähr für die Richtigkeit übernehmen (Red. Niederbayern).